Mein Hunde Tagebuch 9

Samstag, 14. Februar 2004

Hallo Ihr Lieben in Wohlen,
Hallo ihr Vierbeiner
Jetzt muss ich Euch doch gleich erzählen, was ich in den letzten zwei Tagen alles erlebt habe. Also am Freitag nutzten wir, das heisst ich und mein Boss (oder umgekehrt) das schöne Wetter aus, um einen schönen langen Spaziergang dem See entlang zu machen. Wir starteten am Bahnhof in Thun liefen mitten durch die Stadt über eine Holzbrücke, wo unten die Schleusen sind, bis zur Aarepromenade. Da hatte es viele, viele Enten und auch Schwäne. Das interessierte mich natürlich sehr. Alles was sich bewegt interessiert mich!! Kurzerhand streckte ich meinen Kopf durch die Gitterstäbe und schaute runter zum Federvieh. Das passte aber einem stolzen Schwan gar nicht. Er richtete sich auf und fauchte mich gewaltig an. Zum Glück war ich doch etwa zwei Meter höher als er. Ich sage Euch, so habe ich mich noch nie erschrocken. Ich zog meinen Kopf sehr schnell wieder zurück und zog es vor am anderen Wegrand weiter zu laufen.

der Zuschauer

Der "Möchtegerne" begleitete uns noch ein ganzes Stück, er im Wasser, wir auf dem Weg. Ich hoffte natürlich, dass er nicht plötzlich zu uns fliegen würde. Noch mal gut gegangen.

Unterwegs begegneten wir etlichen Vier- und Zweibeinern. Mit einigen Kollegen konnte ich spielen, andere wollten nicht, oder ihre Leute wollten es nicht. Nun ja, auch das muss ich lernen, nicht jeder Wauwau ist ein Spieler. Unter anderen begegneten wir auch einem 4 jährigen Westi, am Anfang spielte er schön mit mir, doch plötzlich wollte er mich immer besteigen, den habe ich, Inuk Eisenherz, aber mal tüchtig angeknurrt, aber trotzdem wollte er nicht von mir ablassen, obschon auch noch weibliche Schönheiten da gewesen wären. Da hat aber dann mein Boss eingegriffen und ihn am Halsband zurück gehalten. Seine Besitzerin fand das auch noch lustig. He, ich bin schliesslich auch ein Mann, was soll das?
Wir warteten dann bis sie ein grosses Stück weiter weg waren.
Wir liefen immer weiter und weiter dem See entlang und kamen nach gut einer Stunde in Hünibach bei der Schiffländte an. Ich bin den ganzen Weg gelaufen und habe unterwegs noch gespielt, ist doch toll von mir, nicht wahr. Mein Hundeschwebekorb hat Edith zu Hause gelassen. Retour ging es dann per Bus auf dem Arm vom Boss. Huch, war ich aber müde, bin doch glattweg fast eingeschlafen auf der Rückfahrt.

Heute waren wir wieder im Schnee. Wir fuhren mit dem Auto nach Lauterbrunnen, dann weiter nach Stechelberg. Von dort ging es mit der Gondelbahn nach Mürren.

Wanderung von Mürren nach Winteregg

Wir drei wanderten von hier etwa eine Stunde, alles auf verschneitem Weg, nach Winteregg. Hier gab es Pause, für mich Wasser und ein Nickerchen, für meine Leute Kaffee und Snack.

 

Dann liefen wir weiter nach Grütschalp, nochmals eine gute halbe Stunde.

Zwischendurch musste ich natürlich noch im Tiefschnee meine Spuren hinterlassen.
Es war einfach super, dieses Wetter, die Aussicht und Schnee, Schnee, Schnee.

 

weiter zur Grütschalp
Inuk wollte getragen werden im Schnee

Plötzlich war ich aber doch sehr müde, habe halt gar kurze und junge Beinchen. Aber was jetzt?

 

Mein Korb war nicht dabei und auf dem Arm getragen werden ist für Edith doch sehr mühsam.

Ich habe Euch schon Mal gesagt, dass mein Boss immer wieder gute Einfälle hat, wisst Ihr was sie gemacht hat? Sie zog den fast leeren Rucksack vorne an und steckte mich einfach hinein, so dass ich oben rausschauen konnte. War zwar ein bisschen eng, aber lieber schlecht getragen als müde gelaufen, war mein Motto.

 

 

im Rucksack..

Etwa nach hundert Metern waren wir schon bei der Bahnstation angelangt.

 

Also wenn ich gewusst hätte, dass der Weg nur noch sooo kurz ist, wäre ich natürlich noch gelaufen. Aber schliesslich muss man ja auch mal Schwachheiten zugeben können.

 

Station Grütschalp


Zurück fuhren wir per Bahn wieder nach Mürren. Das Nachtessen im Restaurant verschlief ich einfach, auch die Heimfahrt mit dem Auto. Obschon ich immer noch faul bin, bin ich doch stolz, dass ich junger Hundebub soweit gelaufen war. Nun gehe ich aber Schlafen. Gute Nacht.

 

 

Mitte März 2004

Ihr müsst ja nicht glauben, dass ich soooo lange geschlafen habe, vielleicht meine Sekretärin oder mein Sekretär!!! Aber ich doch nicht.
In der Zwischenzeit habe ich viel gearbeitet, wir fuhren regelmässig am Montag nach Bern, Edith hatte noch zwei zusätzliche Gedächtnistrainings- kurse in einem anderen Heim und natürlich noch drei Tage Tagesstätte pro Woche.
Abends dann die schönen Spaziergänge mit meinen Menschen und vielen Hundebekanntschaften. Oft treffen wir Happy, eine weisse Labradorin an, mit der spiele ich besonders gern, mit ihr kann man so schön Runden rennen. Daneben gibt es noch eine junge Berner Sennerin, die ist wahrscheinlich in mich verliebt, ihr Meister hat auf jeden Fall immer sehr Mühe, bis er sie von meiner Schönheit entfernen kann. Ich gehorche da schon ganz gut (wenn ich will) meistens muss mir Edith nur einmal rufen. Ja und dann ist hier und da und dort noch ein anonymer Artgenosse, den man begrüsst oder kurz mit ihm spielt, wer kann da schon jeden einzelnen kennen?
Und so vergeht halt schnell die Zeit.

Letzen Mittwoch war es sehr komisch bei uns. Edith packte wieder mal die Taschen, eine für mich und eine für sie, ich fragte mich ob wir schon wieder in die Ferien fahren würden, aber am Donnerstag mussten wir ja noch arbeiten, also wofür denn diese Packerei.

Vorsorglich legte ich schon mal meinen roten Elefanten und den Schnurball zu meiner Tasche. Hund weiss ja nie!

 

Packen für die Ferien

Also wir arbeiteten am Donnerstag ganz normal, oder war da die Zeit nicht etwas kürzer? Na ja, ist auch egal. Am Feierabend holte uns Marcel mit dem vollgepackten Auto ab. Also doch! Nur wohin und wie lange? Wir fuhren zum Grosi nach Riedtwil, dort konnte ich noch einwenig im Schnee rumspringen. Komisch, auch Grosi hatte eine Tasche bereitgestellt. Nun war ich aber wirklich gespannt, was da werden sollte, ich liess meine Menschen nicht mehr aus den Augen. Ich möchte schliesslich nichts verpassen.
Nun wurde Grossi ins Auto verladen, Edith stieg zu mir auf den Rücksitz und Marcel klemmte sich hinter das Steuerrad, und so ging es los Richtung???? Also wenn ich schon nicht informiert werde, lege ich mich halt schlafen, selber schuld. Nach etwa zwei Stunden schaute ich mal aus dem Fenster, irgendwie kam mir diese Gegend doch bekannt vor. Richtig, wir fuhren gerade auf den Parkplatz bei der Ferienwohnung im Schwarzwald.

Lisa vom Bärental

Die Vermieter und Lisa, meine Mittelschnauzer Freundin warteten bereits auf uns. War das eine Freude, ich und Lisa begrüssten uns sehr ausgiebig im Schnee.

 

Also Lisa ist etwas älter geworden, seit dem letzten Mal, sie mag nicht mehr so lange spielen, gut, sie ist schliesslich auch 12 Jahre alt, da muss ich schon Rücksicht nehmen. Aber die Freude war trotzdem gross.

 

Lisa und Inuk

 

Snow-Norwich Terrier

Wir genossen das verlängerte Schnee Wochenende (Donnerstag Abend bis Montag Mittag) in vollen Zügen. Grosi war glücklich, dass sie mitfahren durfte, ich war stolz, ihm zu zeigen wie ein Snow–Norwich Terrier aussieht, Marcel und Edith erfreuten sich an den Ausspanntagen, und so waren vier zufriedene Lebewesen aus der Schweiz im Schwarzwald unterwegs.

 

 

Am Samstag überraschten wir Grossi mit einer Kutschenfahrt. Das war ein jahrelang gehegter Wunsch vom Grosi und wir konnten ihn endlich erfüllen.

Ich war ganz aufgeregt, als die zwei Pferde Fuhrwerke (eine Kutsche für mich und meine Leute, und ein Zigeunerwagen für eine andere Gruppe) auf den grossen Parkplatz fuhren.

 

Kutschenfahrt im Schwarzwald

 

Mein Boss hob mich auf den Arm und so waren die riesigen Pferde auch nicht mehr so gross. Meine Menschen hüllten sich in warme Decken ein und mich steckte Edith in einen warmen wattierten Kissenanzug und ein Frottetuch.

 

 

So eingepackt erlebten wir eine schöne, lange Kutschenfahrt mit Kaffee und Kuchenhalt, das Wichtigste für Marcel!!!!

 

Inuk eingepackt
Aussicht auf Pferde hinter uns

Während der Fahrt war ich auf gleicher Augenhöhe, wie die Pferde hinter uns. Am Anfang hatte ich einwenig Angst, aber ich merkte schnell, dass mir nichts passieren konnte, und so genoss auch ich den schönen Ausflug.
Nun sagt mal ehrlich, welcher Vierbeiner der Marke Hunde hat schon soviel erlebt wie ich ?!

 


Viel zu schnell vergehen immer diese schönen Tage und der Alltag ist wieder eingekehrt. Aber auch da gibt es immer wieder schöne, spannende, aufregende und lustige Erlebnisse. Meine Menschen haben viel Freude und Spass an mir und ich auch an ihnen.

So, das sind wieder die Thuner Nachrichten. Weitere werden bestimmt folgen.

Herzliche Wintergüsse aus Thun
            
"Euer" Inuk und seine Zweibeiner

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